Dienstag, 9. Oktober 2012

Beginner's Guide: Der Stand von "Customer-Enabled Mobile Payments" (Square Wallet, Google Wallet, LevelUp)

Ähnlich wie bei "Merchant-Enabled Mobile Payments" (Terminalersatz), die auf das Handy des Zahlungsempfängers zielen, ist der Markt für die Gegenseite, also "Customer-Enabled Mobile Payments" hart umkämpft.  Zugegebenermaßen fällt es zunehmend schwer, den Überblick über die verfügbaren Lösungen und Technologien zu behalten.

Hier die wichtigsten Informationen und Kategorien zum besseren Verständnis.


  • Was sind Customer-Enabled Mobile Payments? Darunter versteht man alle Mobile Payment Lösungen, die über das Handy des Käufers funktionieren. Der Kunde muss sein Handy mit Soft-, Hardware oder beidem ausrüsten, um am Point-of-Sales bezahlen zu können.
  • Warum ist es relevant? Dadurch, dass die Bezahlung über das Handy des Kunden ausgelöst wird, ersetzt das Handy bei all diesen Lösungen traditionelle Bezahlmethoden wie Bargeld oder Karten. Das Mobiltelefon ermöglicht - offensichtlich - deutlich mehr Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Kunden und Händlern. Das ermöglicht dem Händler Cross- und Upselling Möglichkeiten (z.B. auf das frühere Kaufverhalten zugeschnittene Gutscheine) und der Kunde kann Loyalitätsprogramme und Coupons digital einlösen. Diese Form der Mobile Payments hat demnach das Potential, den Kaufprozess fundamental zu verändern.
  • Was für Player gibt es? Insbesondere in den USA ist viel Dynamik in diesem Markt. Generell kann man zwischen Soft-, Hardware, und Hybrid-Lösungen unterscheiden. 
    • Reine Softwarelösungen: Ein gutes Beispiel ist LevelUp. Der Kunde lädt zunächst eine App herunter. Diese erzeugt einen QR-Code am Point-of-Sales, welcher vom Händler eingelesen wird. Es gibt auch Lösungen wie Sqwallet, wo das Handy des Kunden einen QR-Code scannt. Auch die Square Wallet funktioniert rein softwarebasiert, die Verbindung wird per Internet hergestellt.
    • Reine Hardwarelösungen: Hierbei wird ein externer NFC-Chip oder Sticker am Handy befestigt. Das Kassenterminal des Händlers muss mit einem NFC-fähigen Terminal ausgerüstet sein, um eine Datenkommunikation zu ermöglichen. Beispiel ist der Sticker der Barclaycard.
    • Hybridlösungen: Hier sind die populären Wallet-Varianten einzuordnen. Loyalitätsprogramme, Tickets und Coupons können neben den Bezahlkarten digitalisiert werden und sollen somit die Brieftasche ins Mobiltelefon bringen. Beispiele sind Google Wallet, Isis Wallet und myWallet der Telekom.
  • Was sind Vorteile von NFC? NFC ist v.a. in Deutschland die gefühlte Zukunftstechnologie Nr. 1, dabei muss der Händler ein teures NFC-Akzeptanzterminal. NFC ist relativ sicher, da ein Handy immer recht nah an das Akzeptanzgerät gehalten werden muss. Darüber hinaus sind NFC Zahlungen potentiell schneller und weniger fehleranfällig als QR-Codes.
  • Was sind Vorteile von QR-Codes? Zunächst muss keine oder kaum neue Infrastruktur angeschafft werden - in der einfachsten Version kann der Kunde einfach einen QR-Code vom Kassenbon abfotografieren. Dennoch sind QR Codes eher fehleranfällig, wenn das Scannen nicht funktioniert.
  • Wie sieht es in Deutschland aus? Als erster wirklicher Player hat die Deutsche Telekom eine Hybridlösung "myWallet" angekündigt (Details hier). Sie wird im nächsten Jahr auf den deutschen Markt kommen. Die Industrie scheint sich auf NFC-Lösungen zu einigen, nun muss natürlich zunächst die Infrastruktur bei Händlern geschaffen werden. Aufgrund der zaghaften Diffusion von Mobile Payment Lösungen bieten aber auch QR-Code basierte Zahlverfahren eine gute Möglichkeit, Händler mit wenig (Investitions-) Risiko von Mobile Payment zu überzeugen.
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1 Kommentar:

  1. toller blog - vielen dank für die tollen artikel.
    wer seit ihr und wer steckt hinter euch?

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